Therapie

Was ist Psychotherapie?

Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung seelischer Probleme mit Hilfe wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren. Zu seelischen Problemen zählen Störungen der Wahrnehmung, des Verhaltens, der Erlebnisverarbeitung, der sozialen Beziehungen und der Körperfunktionen.

Was ist das Besondere an Verhaltenstherapie?

Die Verhaltenstherapie orientiert sich – wie kein anderes Verfahren – an naturwissenschaftlichen Grundlagen. Sie stellt sich wissenschaftlichen Wirksamkeitsuntersuchungen und entwickelt sich beständig (siehe Tab « Schematherapie »).

Was wird in einer Verhaltenstherapie behandelt?

  • Depressionen
  • Ängste wie z. B. Phobien (soziale Phobien, spezifische Phobien, z. B. Höhenangst), aber auch generalisierte Ängste (sich unablässig sorgen) und Panikattacken (die wie aus heiterem Himmel zu fallen scheinen)
  • Traumata (Vergewaltigung, Unfall), und komplexe Traumata (solche die oft im Kontakt mit uns Nahestehenden in der Kindheit entstanden sind, siehe die Veröffentlichungen von Dr. Bessel van der Kolk)
  • Erschöpfung, « Burnout »
  • Selbstwertprobleme, mangelndes Selbstvertrauen
  • Essstörungen (Bulimie, Magersucht, Übergewicht)
  • Körperliche Erkrankungen (indirekt), die durch seelische Faktoren ausgelöst und aufrechterhalten werden wie zum Beispiel Magengeschwüre
  • Nachsorge, Rehabilitation und Begleitung bei schweren körperlichen oder chronischen Erkrankungen
  • Persönlichkeitsstörungen zum Beispiel « Selbstunsichere Persönlichkeitsstörung, 
    « Dependente Persönlichkeitsstörung », etc.
  • Seelisch bedingte Störungen von körperlichen Funktionen (Sexualität, Bluthochdruck, Schlafstörungen u. a.)
  • Suchtverhalten (Alkohol, Nikotin u. a. Drogen, Tabletten)
  • etc.

Wie kann Ihnen die Kognitive Verhaltenstherapie helfen?

Sie können Ihr gesamtes weiteres Leben von Ihren neuen realistischen Sichtweisen, Ihrem differenzierten und konstruktiven Selbstbild und den Strategien zur Problemlösung, Stressbewältigung und Entspannung profitieren. Sie können sich selbst helfen, dauerhaft weniger schnell ängstlich, ärgerlich, gekränkt, traurig oder verzweifelt zu reagieren. Sie können mehr Ruhe und Ausgeglichenheit empfinden lernen, Ihre Gesundheit steigern und Ihre Lebensfreude (zurück) gewinnen. 

Wollen Sie dieses effektive Verfahren nutzen und sind Sie bereit, die notwendige Arbeit und Zeit in Ihre Therapie zu investieren, dann melden Sie sich gern jederzeit zu einem unverbindlichen Erstgespräch.

Welche Probleme werden in der Kognitiven Verhaltenstherapie bearbeitet?

In einer Kognitiven Verhaltenstherapie werden nicht die Symptome « wegbehandelt », sondern zugrunde liegende emotionale Probleme analysiert, zum Beispiel Probleme wegen pauschaler Selbstwertschöpfung, die sogenannten « Selbstwertprobleme » und die verschiedenen Formen der Frustrationsintoleranz (Forderungshaltungen oder mangelnde persönliche Investitionsbereitschaft- bzw. fähigkeit), in dessen Folge es zu Depressionen und Angststörungen kommen kann.

Und woher kommen diese Probleme?

Diese Problembereiche können sich gegenseitig beeinflussen. Ihre Quellen liegen in (oft nicht bewussten) Denkmustern « Kognitionen », d. h. in Überzeugungen, Konzepten, Einstellungen, Wertvorstellungen, Normen, Sichtweisen, …

Beispiele für solche Einstellungen sind: « Ich muss bei jedem beliebt sein, ich muss stets perfekt sein, ich brauche jederzeit Anerkennung, … , sonst bin ich weniger wert! » 

« Ich will stets frei von Ängsten sein, ein Instrument perfekt spielen, Reden halten und souverän auftreten können, und auch vor Publikum permanent tiefen-entspannt sein! Wobei die Betonung auf « SEIN » und « KÖNNEN » liegt, statt auf: « Ich will es lernen und konstant trainieren. »

« Ich weiß es grundsätzlich besser! Meine Haltung ist stets die einzig richtige! Andere Menschen müssen meine Meinung automatisch teilen! »

« Ich brauche hundertprozentige Sicherheit! »

…ansonsten muss ich mich sehr aufregen, Meinungsgegner belehren, missionieren oder aggressiv angreifen oder mich selbst in Panik versetzen oder verzweifeln oder klagen, mich beleidigt zurückziehen oder/und resignieren.

Wissen wir denn immer, was wir denken?

Oft wissen wir es nicht, dann sagen wir gern, « ich habe das Gefühl, dass… » – z. B. – « … der mich nicht mag » oder « … das schief gehen wird. » und verwechseln unbewusste Gedanken oder unreflektierte Vermutungen mit Gefühlen.

Um irrationale Konzepte bearbeiten zu können, müssen sie also zunächst ins Bewusstsein gelangen.

Um das zu erleichtern, können Sie geeignete Modelle nutzen, z. B. das ABC-Modell nach Ellis, Beck und Stavemann, das Sie in der Therapie kennen lernen.

Der wichtigste Part ist eine wohlwollende und differenzierte Selbstbeobachtung, das heißt das Wahrnehmen bzw. Beobachten eigener Gedanken und damit zusammenhängender Gefühle wie Scham, Angst, Wut, … und deren körperlicher Begleiterscheinungen wie Herzklopfen, Schwitzen, Zittern, Erröten, etc. in den verschiedenen Situationen – hauptsächlich außerhalb der Therapie – die wir dann in den Sitzungen besprechen.

Heißt Kognitive Verhaltenstherapie von nun an ausschließlich positiv denken und fühlen zu lernen?

Keineswegs!

Unser Denken und unsere Gefühle sind komplex und sehr verschieden und sollen es auch bleiben – auch unsere unangenehmen Gefühle zeigen uns ja Werte an.

So ist es doch angemessen, bei einem Verlust, zum Beispiel dem Tod eines geliebten Menschen oder bei einer Trennung traurig oder soger verzweifelt zu sein, sich durch eine beherzte « Angstreaktion », nämlich einen Riesensatz von der Straße vor dem herannahenden Auto zu retten oder wegen einer Besorgnis vor Diebstählen und Überfällen entsprechende Schutzmaßnahmen zu treffen.

Ziel in der Psychotherapie ist nicht, von einem Extrem ins gegenteilige Extrem zu springen, also von der « Schwarzmalerei » zur « Schönfärberei ». Und der Wunsch, nur noch wohltuende Gefühle zu haben, entspricht wiederum dem Problembereich Nr. 3, der Frustrationsintoleranz und der depressionsfördernden, weil unrealistischen Forderung: « Ich will mich pausenlos gut fühlen. Das Leben soll immer einfach und stets angenehm sein! ». 

Ziel einer Kognitiven Verhaltenstherapie ist es, nur DIE unerwünschten Gefühle beeinflussen zu lernen, die Sie unnötig häufig und unnötig stark erleben. Wenn Sie Gefahren stets deutlich übertreiben, permanent Übermenschliches von sich oder Anderen fordern, ständig Generalisieren oder in Schwarz-Weiß-Mustern denken, sind Sie häufiger ängstlich, niedergestimmt oder verärgert, als es notwendig wäre.

Sie versetzen Ihren Körper dann unnötig oft durch Angst oder Ärger in Anspannung, obwohl es im Außen keine wirkliche Bedrohung oder « Gemeinheit » gibt. 

Und wenn Sie neurotische oder zu viele Ziele verfolgen, dann können Sie sich über kurz oder lang « ausbrennen », das heißt, in einem sogenannten « Burnout » oder in einer Depression oder in einer Angststörung mit den entsprechenden Symptomen landen.

Und wie werde ich das dann los?

Solche Muster können im Laufe des Lebens sehr gefestigt sein und ohne unser bewusstes Zutun, also quasi « automatisiert » ablaufen. Betroffenen fällt es darum mitunter sehr schwer, sich davon zu lösen und neue funktionale Strategien zu lernen. Daher stellt die Therapeutin in einer Kognitiven Verhaltenstherapie mitunter auch Fragen im Stil des « Sokrates ». Es kann dann zuweilen etwas « ungemütlich » in der Therapie werden, weil sich diese Fragen oft nicht sofort und automatisch beantworten lassen. Verwirrung ist die Folge. Das ist gewollt, denn das Ziel ist ja, die Automatismen zu erschüttern. Und das ist mitunter die Voraussetzung dafür, sich von vertrauten, aber nicht (mehr) hilfreichen Konzepten zu verabschieden und sich auf den mühsamen Weg zu begeben, sinnvolle aber ungewohnte Einstellungen von sich und der Situation zu entwickeln.

Um die neuen Sichtweisen zu verinnerlichen, dienen Übungen in Sensu (in der Vorstellung) und in Vivo (« in echt ») sowie ausdauerndes, regelmäßiges Training im Alltag (« Bahnung »).

Wie lange dauert die Therapie?

Die Kognitive Therapie ist häufig eine Kurzzeittherapie von 20-25 Sitzungen. Wenn das Problem schon lange besteht, oder viele Bereiche umfasst, werden mehr Sitzungen benötigt, 60 Sitzungen oder mehr.

Was ist ausschlaggebend für den Therapieerfolg?

  • die Fähigkeit und Bereitschaft, eigene Gedanken zu beobachten 
    und sich davon zu distanzieren,
  • das Vertrauen, Einfluss nehmen bzw. es lernen zu können, 
  • die Bereitschaft, neue Bewertungen zu entwickeln und diese zu trainieren,
  • die Bereitschaft, sich mit der alten Angst und der neu erarbeiteten Bewertung in herausfordernde Situationen zu wagen,
  • die Bereitschaft, auch außerhalb der Sitzungen, zu Hause und im Alltag an sich zu arbeiten und die neuen realistischen, sinnvollen Denkweisen zu üben, und anzuwenden.

Wie wirksam sind die Kognitiven Therapieverfahren?

Die Kognitiven Verhaltenstherapieverfahren sind die am häufigsten untersuchten und wegen Ihrer hohen nachweisbaren Effizienz am meisten eingesetzten.
Die Kognitive Verhaltenstherapie ist nicht zu verwechseln mit der früheren (« orthodoxen ») Verhaltenstherapie, bei der (in den 70er Jahren) Reiz-Reaktions-Bedingungen ohne Berücksichtigung der Kognitionen verändert werden sollten. Kognitive Verhaltenstherapie ist ein systematisches Gesamtkonzept, das unter Einbeziehung der Lebensgeschichte neue Sichtweisen und ressourcenorientierte Handlungsmuster, Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit ermöglicht.

Praktisches

Kontaktieren Sie mich gerne per email (koehler.psy@gmail.com) oder per sms um ein ± 50min Gespräch oder ein kostenloses 20-30 min Telefonat (06 03 87 28 25) zu vereinbaren oder buchen Sie diese direkt per Doctolib.

Kosten:100-120 Euros (Bargeld, Überweisung), informieren Sie sich bei Ihrer Mutuelle, oder Ihrer deutschen Krankenkasse. Falls ein französischer Arzt Ihnen Termine beim Psychologen verschreibt werden diese in der Regel von Ihrer deutschen Krankenkasse übernommen.

Sie können einen vereinbarten Termin bis 48 Stunden (ausserhalb vom Wochenende) vorher kostenfrei per email /SMS absagen oder umbuchen

Adresse

  • Rue de Tocqueville, 75017 Paris
  • Skype / Vsee / Zoom